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Fußballfest im Volkspark

Das DFB-Pokal-Halbfinale der HSV-Frauen gegen Werder Bremen endete für die Rothosen zwar nicht mit einem sportlichen Happy End, bedeutet aber nicht nur für den Frauen-Fußball in Hamburg, sondern ganz Deutschland einen neuen Meilenstein.

Als der Ball im Netz zappelte, war das Volksparkstadion nicht wiederzuerkennen. 89 Minuten waren die HSV-Frauen angerannt, hatten nur wenige Momente zuvor das bittere 0:1 hinnehmen müssen, getragen vom leidenschaftlichen Support der begeisterten HSV-Fans gaben sie jedoch nicht auf. Und dann der große Moment: Freistoß Lisa Baum, Abpraller Sarah Stöckmann, 1:1. Was dann folgte, war auch von den Beteiligten auf dem Platz mit Worten nur schwer zu beschreiben. Torschützin Stöckmann versuchte es trotzdem: „Da kam alles raus. Das war eine pure Explosion an Gefühlen und absolute Gänsehaut.“ Kaum hatte der Ball die Linie überquert, bildete sich eine riesige Jubeltraube vor der Nordtribüne, die den späten Ausgleichstreffer frenetisch feierte.

Ein blau-weiß-schwarzes Fahnenmeer sorgte für ein beeindruckendes Bild im Volksparkstadion.

Mit zwei Toren in der Verlängerung entschieden die Gäste aus Bremen die Partie dann doch für sich und ließen sichtlich enttäuschte Rothosen zurück, die jedoch schnell erkannten: Dieser Tag wird auch unabhängig vom Ergebnis noch lange in Erinnerung bleiben. „Das war ein Fußballfest für ganz Deutschland“, bekannte auch Kapitänin Stöckmann nach Abpfiff dieses historischen Tags. 57.000 Fans im Volksparkstadion – noch nie zuvor hat es eine größere Kulisse bei einem deutschen Frauen-Fußballspiel auf Vereinsebene gegeben.

Bereits mit Anpfiff hatte sich im Volksparkstadion ein beeindruckendes Bild geboten: 20.000 vom Supporters Club auf der Nordtribüne verteilte Fahnen untermalten die Feiertagsstimmung, die auf den Rängen die komplette Spielzeit und darüber hinaus zu spüren war. Am Ende standen 120 Minuten leidenschaftlicher Pokal-Fight, eine neue Rekordkulisse und ein Tag, den niemand so schnell vergessen wird. „Dieses Spiel war Werbung für den Frauen- und Mädchenfußball in Hamburg und Deutschland“, zeigte sich auch Saskia Breuer, Koordinatorin der HSV-Frauen begeistert. „Danke an Hamburg für diesen unvergesslichen Tag.“