KEINE KLASSISCHE NEUN

Larissa Mühlhaus stürmt für die HSV-Frauen, definiert sich aber nicht nur über Tore. Auf der Neuner-Position ist sie erst über Umwege gelandet, wie sie in der HSVLive verrät.

Meine Anfänge als Stürmerin
Ich habe für längere Zeit im Mittelfeld auf der Achterposition gespielt und bin im Frauenbereich in den Sturm gerutscht, als eine Spielerin fehlte. Ich hatte schon immer Lust, Tore zu schießen, und wurde in der U17 sogar Torschützenkönigin als Mittelfeldspielerin.

Mein Anforderungsprofil als Stürmerin
Mir wurde schon in den Nachwuchsteams ein gewisser Torinstinkt nachgesagt, dazu bringe ich eine gute Größe für eine Stürmerin mit. Im Sturm kommt es auf eine gute Handlungsschnelligkeit und Bewegungsschnelligkeit an. Dazu muss man ein gutes Gefühl für seine Position haben, Chancen antizipieren und zur Stelle sein, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Ebenso ist es wichtig, verschiedene Abschlusstechniken auch unter Gegnerdruck zu beherrschen. Auch Geduld und Frustrationstoleranz sind von Bedeutung, da man oft auch Wege für das Team macht, die nicht unmittelbar zu einem Tor führen.

Meine Interpretation der Neuner-Rolle
Grundsätzlich gibt es natürlich verschiedene Arten, die Rolle als Angreiferin zu interpretieren – ich bin eine Spielerin, die auch viele Defensivaufgaben erfüllt, für mich steht der Teamerfolg im Vordergrund. Wenn ich mit einer Vorlage oder einem öffnenden Laufweg zu einem Treffer oder Sieg beitragen kann, macht mich das auch froh. Mein Training als Stürmerin Neben den Einheiten mit dem Team arbeite ich im Individualtraining an den spezifischen Anforderungen, die eine Stürmerin erfüllen sollte: Wichtig dabei ist vor allem die Strafraumbesetzung. In diesen individuellen Einheiten bekomme ich dann viele Flanken und versuche, diese zu verwerten. Dazu arbeite ich gezielt an meinem Kopfballspiel.

Mein schönstes Tor
Das schönste Tor habe ich wahrscheinlich im LOTTO-Pokal-Finale in der Saison 2021/22 erzielt, als ich per Fallrückzieher zum 1:0 getroffen habe. Auch sehr sehenswert war mein Tor gegen Holstein Kiel, als ich auf Höhe der Mittellinie den Ball bekommen und dann abgezogen habe. Ich war etwas angeschlagen und wollte mich schon auswechseln lassen, bis ich dann noch mit letzter Kraft dieses Tor geschossen habe – direkt danach habe ich mich auf den Boden gesetzt und auswechseln lassen. Ich denke aber auch sehr gerne an mein Tor zum 1:0 im Aufstiegshinspiel zur 2. Bundesliga gegen Turbine Potsam II in der vergangenen Saison zurück. Wir haben vor mehr als 1.800 Fans gespielt und wurden über die gesamte Spielzeit angefeuert, das hatte ich in dieser Form zuvor selten erlebt. Nachdem ich getroffen hatte, sind wir alle zur Bank gelaufen und haben uns riesig gefreut.


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