Nele, du bist seit der U15 beim HSV. Wie schätzt du deine Entwicklung seitdem ein?
Ich denke, dass ich große Fortschritte gemacht habe - vor allem, was das Thema Führung angeht. Auch spielerisch bin ich zufrieden mit meiner Entwicklung. Dazu habe ich einen besseren Blick bekommen für das große Ganze. Beim HSV werden mir viele Möglichkeiten für meine Entwicklung gegeben: Ich hatte zum Beispiel schon immer die Möglichkeit, in älteren Teams mitzuspielen. Auch als ich in der U15 war, habe ich teilweise schon mit der U17 trainiert. Jetzt trainiere ich einmal die Woche bei den HSV-Frauen mit. Das hilft mir natürlich enorm.
Du sprichst das Thema Führung an: Mittlerweile bist du Kapitänin der U17. Hättest du damit gerechnet, als du damals zum HSV gekommen bist?
Tatsächlich gar nicht. Bei meinem vorherigen Verein war ich zwar auch schon Kapitänin und auch in der U15 war ich dritte Kapitänin, womit ich als neue Spielerin nicht gerechnet hatte. Als ich erfahren habe, dass ich in meinem zweiten Jahr in der U17 die Kapitänsbinde tragen darf, habe ich mich total gefreut. Das ist eine große Verantwortung und Ehre, auf die ich sehr stolz bin.
Bei den HSV-Frauen trainierst du nicht nur regelmäßig mit, sondern hast du auch bereits bei einigen Testspielen mitgewirkt. Dazu hast du auch bereits ein Spiel in der Regionalliga bestritten. Wie hast du das in Erinnerung?
Beim Spiel gegen den VfL Jesteburg wurde ich fünf Minuten vor Schluss eingewechselt. Auch wenn ich nur für einige Minuten auf dem Platz stand, habe ich mich natürlich total gefreut, bei den HSV-Frauen mitspielen zu dürfen. Es ist etwas anderes, ob man in der B-Juniorinnen-Bundesliga gegen gleichaltrige oder jüngere Gegenspielerinnen spielt oder in der Regionalliga gegen teilweise deutlich ältere Spielerinnen.
Die HSV-Frauen stehen mit 13 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Regionalliga Nord, und auch mit der U17 läuft es richtig gut: Nach 21 Spieltagen habt ihr 55 Punkte gesammelt und steht ebenfalls auf Platz eins. Wie lautet dein Zwischenfazit der Saison?
Wir haben als Team eine große Entwicklung genommen, aber auch jede einzelne Spielerin hat sich im Verlauf der Saison enorm gesteigert. Auch wenn wir die meisten Spiele gewonnen haben, konnten wir nicht immer das auf den Platz bringen, was wir uns vorgestellt haben. Aber aus solchen Spielen, die nicht optimal liefen, konnten wir immer viel lernen und es in der nächsten Partie besser machen. Wir alle sind sehr ehrgeizig und pushen uns gegenseitig. Ich bin stolz auf das Team.
An diesem Sonnabend steht das Spiel gegen den zweitplatzierten VfL Wolfsburg an. Wie blickst du auf das Top-Spiel voraus?
Das Hinspiel konnten wir mit 3:2 entscheiden. Ich konnte damals leider nicht mitspielen, habe mir die Partie in Wolfsburg aber angeschaut. Wir haben damals sehr überzeugend gespielt und verdient gewonnen. Ich erwarte, dass die Wolfsburgerinnen große Lust haben, uns zu schlagen, weil sie mit uns noch eine Rechnung offen haben. Wir sind aber ebenfalls extrem motiviert und wollen erneut zeigen, wie gut wir Fußball spielen können.