„Humba, Humba, Humba, Täterä“ - schöne Szenen nach 90 einseitigen Minuten auf der Paul Hauenschild Sportanlage in Norderstedt. Trotz des deutlichen 5:0-Erfolgs der HSV-Frauen über den Osnabrücker SC hatten am Ende beide Teams Grund zur Freude. Der HSV feierte seine Meisterschaft und eine makellose Regionalliga-Spielzeit ohne eine einzige Niederlage, die Gäste aus Niedersachsen den kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt, der auch in der kommenden Saison zur Teilnahme an der Frauen-Regionalliga berechtigt.
Von Beginn an wurde deutlich, dass die HSV-Frauen die Partie sehr ernst nahmen und sich auch im letzten Ligaspiel keine Blöße geben wollten. In der Anfangsphase hatte das Team von HSV-Coach Lewe Timm einen hohen Ballbesitzanteil, zwingende Torchancen waren zunächst jedoch Mangelware. Osnabrück hingegen beschränkte sich auf eine kompakte Defensive und versuchte, mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen.
Die erste große Chance hatten die Rothosen: Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld von Anne van Bonn, vergab Sarah Stöckmann aus kurzer Distanz (15.). Vier Minuten später ging der HSV in Führung: Diesmal führte Stöckmann einen Freistoß von der linken Seite aus und fand im Strafraum die freistehende van Bonn, die den Ball zum 1:0 ins Netz beförderte (19.). Auch in der Folge war der HSV das bessere Team und erhöhte in der 28. Minute auf 2:0: Svea Stoldt blieb vor OSC-Torhüterin Emilia Malhs cool und verwandelt sicher in die linke untere Ecke. Ein ähnliches Muster spiegelte sich beim 3:0 wider. Nach einem sehenswerten Angriff über mehrere Stationen und einem Steckpass von Larissa Mühlhaus traf HSV-Kapitänin Victoria Schulz freistehend ins linke untere Toreck (36.) - damit ging es auch in die Halbzeitpause.
Nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel schraubte das Team von Lewe Timm das Ergebnis weiter in die Höhe: Ein Schuss von Victoria Schulz landete am Innenpfosten, der Abpraller sprang zu Sophie Nachtigall, die nur noch einschieben musste – das 4:0 war gleichbedeutend mit ihrem 22. Saisontor (48.). Für den letzten Treffer des Tages sorgte schließlich erneut Schulz, die nach schöner Hereingabe von Mühlhaus den Ball am zweiten Pfosten zum 5:0 ins Tor grätschte.
Einen absoluten Gänsehaut-Moment gab es dann in der 60. Spielminute: Anne van Bonn, die ihre aktive Karriere nach den Aufstiegsspielen beendet, verließ das Spielfeld und wurde von ihren Mitspielerinnen mit einem Spalier gebührend gefeiert. Symbolisch durfte die 36-Jährige daher bereits bei ihrem letzten Regionalliga-Einsatz ihre Fußballschuhe an ein Holzbrett nageln und wurde herzlichst vom Platz verabschiedet. Auf dem Rasen passierte danach nicht mehr viel, am Ende blieb es bei einem souveränen 5:0 und beide Teams feierten nach Abpfiff noch minutenlang gemeinsam auf dem Platz.
„Ein toller Nachmittag, der eine großartige Regionalliga-Saison veredelt“, so HSV-Trainer Lewe Timm nach der Partie. „Ich bin unfassbar stolz auf mein Team. Heute wird gefeiert, aber ab morgen legen wir den Fokus voll und ganz auf die drei wichtigen Spiele im Juni.“
Das Spiel im Stenogramm:
HSV: Naward - Stöckmann, Deyß, Fischer, Albrecht – van Bonn (60. Hirche), Günther (79. Kara), Stoldt, Nachtigall (79. Dantes) - Schulz, Mühlhaus (65. Morich)
Tore: 1:0 (19.) van Bonn, 2:0 (28.) Stoldt, 3:0 (36.) Schulz, 4:0 (48.) Nachtigall, 5:0 (59.) Schulz
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Foto: Karsten Schulz