"Es wird viele enge Partien geben"

Am Sonnabend, 24. August (Anstoß: 13 Uhr), treten die HSV-Frauen zum Saisonauftakt bei Aufsteiger Union Berlin an. Vor dem Liga-Start spricht Kapitänin Sarah Stöckmann über die Stimmung im Team, ihre Erwartungen an die Saison und ihre Rolle als Kapitänin.

Stöcki, im ersten Pflichtspiel der neuen Saison habt ihr am vergangenen Wochenende mit 2:0 beim 1. FC Magdeburg gewonnen. Wie fällt dein Fazit dieser Partie aus?

Wir haben unsere Aufgabe erfüllt. Es war von uns ein durchweg dominantes Spiel. Natürlich haben noch nicht alle Mechanismen gegriffen, was aber so früh in der Saison völlig normal ist. Das einzige Manko war am Ende die Chancenverwertung, da müssen wir in den nächsten Wochen effektiver werden. Jetzt freuen wir uns erstmal sehr, dass wir die nächste Runde erreicht haben und hoffen, dass unsere Pokalreise noch ein bisschen weiter geht.

Ihr geht nun in die zweite Saison in der 2. Frauen-Bundesliga, was könnt ihr als Team und du persönlich aus eurer Premierensaison mitnehmen?

Wir haben auf jeden Fall gesehen, dass kleine Fehler auch mal Spiele entscheiden können. Man muss das gesamte Spiel über hellwach sein und darf sich keine Nachlässigkeiten erlauben. Wir haben selbst erlebt, positiv wie negativ, dass ein Spiel bis zum Ende noch kippen kann. Das ist sicherlich eines der größten Learnings: Dass man in jedem Moment des Spiels voll fokussiert sein muss, um nicht in den letzten Minuten noch Punkte liegen zu lassen. Außerdem ist es enorm wichtig, als Team gemeinsam auf dem Platz zu stehen und miteinander auch gegen den Ball zu arbeiten. Wir haben in der letzten Saison viele Tore geschossen, aber wir haben eben auch leider zu viele Tore kassiert. Daran gilt es für uns für in dieser Saison zu arbeiten, da sind wir schon auf einem guten Weg.

Mit Union Berlin, dem VfL Bochum, dem 1. FC Nürnberg und dem SC Freiburg II gibt es vier neue Gesichter in der Liga. Was sind deine Erwartungen an die neue Saison?

Die Liga wird in dieser Saison nochmal ausgeglichener sein als schon in der vergangenen Spielzeit. Die vier Neulinge sind durch die Bank sehr gute Teams, die eine unheimliche Qualität mit in die Liga bringen. Ich bin davon überzeugt, dass es sehr viele enge Partien geben wird und sich sicherlich einige Teams hinsichtlich des Aufstiegs etwas ausmalen. Das wird auf jeden Fall eine sehr herausfordernde Saison, aber wir sind bereit, diese Herausforderung anzunehmen.

Du läufst in dieser Saison erneut als Kapitänin auf. Wie siehst du dieser Aufgabe entgegen?

Ich freue mich natürlich sehr, dass das Trainerteam, aber allen voran auch meine Mitspielerinnen mir erneut das Vertrauen ausgesprochen haben. Ich bin natürlich nicht allein, wir haben insgesamt ein tolles Team und viele Spielerinnen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. In erster Linie möchte ich das Team jeden Spieltag aufs Neue mit voller Überzeugung auf das Feld führen, weiterhin auf und neben dem Platz vorangehen und uns hoffentlich zu ganz vielen Erfolgen führen. Genauso will ich auch in herausfordernden Zeiten eine Stütze sein. Und für mich ist es natürlich auch nicht verkehrt, dass ich dann diejenige bin, die sich mit der Schiedsrichterin unterhalten darf.

Über den Sommer gab es ein paar Veränderungen im Kader: Mit Christin Meyer, Inga Schuldt, Vildan Kardesler und Carla Wilson gab es vier Neuzugänge, dazu haben in der Vorbereitung auch einige Spielerinnen der U20 mit der ersten Mannschaft trainiert – wie ist dein Eindruck vom Team?

Einfach großartig – unsere Intensität im Training ist sehr hoch und die Stimmung im Team wirklich gut. Alle wollen ans Limit gehen, jede will sich zeigen und das Team nach vorne bringen. Wir haben tolle Neuzugänge hinzugewonnen, das sind wirklich grandiose Spielerinnen, die ganz unterschiedliche Qualitäten mitbringen, was uns in der Breite flexibler macht. Auch unsere Spielerinnen aus der U20 haben sich in der Vorbereitung toll gezeigt. Zuletzt im Pokal haben beispielsweise Tarah Burmann und Lotta Wrede viele Einsatzminuten gesammelt und Tarah sogar noch einen Treffer erzielt. Daran sieht man, dass sie ihre Chancen bekommen und auch nutzen. Unsere Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen ist wieder extrem gut. Was mich daran besonders positiv stimmt: Dass wir dadurch im Laufe der Saison sehr flexibel auf die unterschiedlichen Gegebenheiten und Gegnerinnen reagieren können.

Zum Auftakt steht direkt ein Highlight gegen Aufsteiger Union Berlin an. Wie blickst du auf das Spiel?

Das ist ein großes Highlight – wir spielen das Auftaktspiel im Stadion an der Alten Försterei, da freuen wir uns alle riesig drauf. Wir sind alle heiß, dass es endlich losgeht. Trotzdem muss man das Spiel richtig einordnen, denn auch am Sonnabend geht es nur um drei Punkte. Wir werden alles dafür tun, um diese ersten Zähler einzufahren. Natürlich werden wir auch versuchen, die ganze Stimmung und das Drumherum aufzusaugen und in positive Energie umzuwandeln. Aber nach diesem Spiel folgen dann noch viele weitere wichtige Spiele in der Saison, die wir genauso fokussiert angehen wollen.