Pauline, bei Bayer Leverkusen hast du deine fußballerischen Anfänge gemacht und sogar einige Spiele in der 1. Frauen-Bundesliga absolviert. Danach ging es für dich in die USA, ehe du im vergangenen Sommer zum HSV gewechselt bist – was verbindest du mit dem kommenden Gegner?
Die U13 von Leverkusen war damals tatsächlich meine erste Station im Fußball, davor hatte ich eigentlich immer nur im Garten Fußball gespielt. Ich bin dann über die Schulmannschaft zum Verein gekommen. Über die Juniorinnenteams habe ich es bis zu den 1. Frauen geschafft und dort zwei Jahre gespielt, auch in der Bundesliga. Mich wird also immer etwas verbinden mit dem Verein. Dieses Spiel ist auf jeden Fall etwas Besonderes.
Hast du noch viel Kontakt zu deinen alten Mitspielerinnen?
Tatsächlich sind nicht mehr so viele meiner alten Mitspielerinnen von damals bei Leverkusen. Da hat sich schon einiges gewandelt. Aber einige kenne ich schon noch und freue mich sehr, sie wiederzusehen.
Du bist im Sommer zum Team der Rothosen gestoßen – wie verlief dein Start in Hamburg und beim HSV?
Ich bin auf jeden Fall sehr gut in Hamburg angekommen. Das ging ganz schnell, ich wurde hier sehr herzlich willkommen geheißen. Es wurde mir von allen Leuten sehr einfach gemacht, mich wohlzufühlen.
Und wie verträgst du das Hamburger Schietwetter?
Ja, das ist etwas gewöhnungsbedürftig (lacht). Aber damit muss man klarkommen.
Nun hast du dir im Spiel gegen Turbine Potsdam leider einen Mittelhandbruch zugezogen und kannst am Sonnabend nicht selbst auf dem Platz stehen – wie bitter ist es, ausgerechnet bei diesem Spiel auszufallen?
Es wäre für mich natürlich ein großartiges Spiel gewesen. Es schmerzt immer, wenn man nicht spielen kann, das Leverkusen-Spiel wäre sicher ein Highlight gewesen. Aber ich bin mir sicher, dass meine Mitspielerinnen alles raushauen werden. Und vielleicht können wir ja für eine Pokalüberraschung sorgen.
Leverkusen ist, genau wie der HSV, gut in die Saison gestartet. Als Erstligist geht Bayer als Favorit ins Spiel – welche Chancen rechnest du dem HSV aus?
Natürlich gehen wir da als Außenseiter ins Spiel. Wir sind aber ambitioniert und können als Zweitligist gegen einen Bundesligisten frei aufspielen.
Worauf wird es im Spiel besonders ankommen?
Wir müssen versuchen, die Partie lange eng zu halten, keine Gegentore zuzulassen und über Zweikämpfe und Torchancen und zusammen mit unseren Fans das Spiel gut zu gestalten. Dann ist alles möglich. Wir werden diese Woche nochmal nutzen, um Analysen zu betreiben. Unser Trainerteam wird uns gut auf Leverkusen einstellen. Grundsätzlich werden wir uns auf uns und unser Spiel konzentrieren und dann schauen wir mal, was die Partie bringt.
Das Spiel findet im Sportpark Eimsbüttel statt. Schon gegen Bayern II am vergangenen Wochenende kamen mehr als 1600 Zuschauende und haben euch unterstützt. Welche Rolle spielen die Fans gerade in solchen Spielen?
Die Fans spielen natürlich eine sehr große Rolle. Wir nehmen die Unterstützung zu 100 Prozent wahr. Das ist in Hamburg wirklich besonders. Wir erleben hier so eine großartige Unterstützung, das gibt es nicht oft. Das haben nur ganz wenige Vereine im Frauenfußball und ist die größte Motivation, die es gibt. Diese Unterstützung kann dann definitiv ein Vorteil für uns sein und kann einen Gegner schon nervös machen. DFB-Pokal gegen einen Bundesligisten mit unseren Fans im Rücken – das wird ein Fest.