„Das ist noch immer schwer zu realisieren“

Am 12. Februar 2025 schrieb Emilia Hirche HSV-Historie: Beim DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach erzielte die Innenverteidigerin das erste Tor der HSV-Frauen im Volksparkstadion. Im Halbfinale am selben Ort wartet nun an diesem Sonntag (23. Februar, 15.30 Uhr) Werder Bremen. Im Interview blickt die 21-Jährige zurück auf ihren geschichtsträchtigen Treffer und verrät, worauf es gegen den Bundesligisten ankommen wird.

Emilia, am Sonntag ist es so weit: Ihr spielt im Volksparkstadion vor 57.000 Fans das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen. Was löst das in dir aus?
Das ist unvorstellbar. Wir wissen noch gar nicht so genau, was da auf uns zukommt, freuen uns aber natürlich über alle, die vorbeikommen.

In dieser Saison habt ihr bereits im Volksparkstadion vor rund 17.000 Fans gespielt. Wie war es, dort das erste Mal aufzulaufen?
Für mich als gebürtige Hamburgerin ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Im Volksparkstadion herrscht eine außergewöhnliche Atmosphäre und es war überragend, dort den Halbfinal-Einzug zu feiern.

Du hast dich in die Geschichtsbücher eingetragen und das erste Tor der HSV-Frauen im Volksparkstadion geschossen. Inwiefern hast du schon realisiert, dass du damit in die Historie des Vereins eingehen wirst?
Das ist noch immer schwer zu realisieren. Wenn es jemand anspricht, muss ich sofort wieder lachen und bekommen dieses Bauchkribbeln, das ich beim Spiel hatte. Dazu kommt, dass ich als Abwehrspielerin nicht so oft Tore schieße – und dann ausgerechnet in diesem Spiel treffe. Das ist ein Moment, den ich nie vergessen werde.

Gegen Bremen kommen mehr als dreimal so viele Fans wie gegen Mönchengladbach, das Spiel war binnen zwei Wochen ausverkauft – wie hast du den Run auf die Tickets wahrgenommen?
Wir wussten, dass es beim Nordderby einen Ansturm auf die Tickets geben würde – dass das Stadion so schnell ausverkauft sein würde, haben wir aber nicht erwartet. Ich hatte auch viele Anfragen von Freunden und meiner Familie, aber bei 57.000 Plätzen im Volksparkstadion konnte ich alle versorgen.

Ihr habt nun die Chance, zum zweiten Mal in der Historie des Vereins ins DFB-Pokal-Finale einzuziehen. Was würde dir das bedeuten?
Vor der Saison war das für mich gedanklich gar kein Thema, unser Fokus lag und liegt klar auf der Liga. Dass wir nun so weit gekommen sind, ist etwas Besonderes. Wenn wir den Final-Einzug schaffen würden, wäre das vielleicht etwas Einmaliges und würde mir sehr viel bedeuten.

Im Liga-Alltag habt ihr am Wochenende einen wichtigen Sieg in Bochum eingefahren. Wie schwer war es zuletzt, den Fokus zu behalten und nicht an das Pokal-Spiel zu denken?
Natürlich haben wir zuletzt vor allem auf die Liga-Spiele geschaut, gleichzeitig hat man aber in den vergangenen Wochen gemerkt, dass sich die mediale Präsenz auf das Nordderby richtet. Mit dem Sieg in Bochum haben wir gezeigt, dass wir das ausblenden und so wichtige drei Punkte in der Liga einfahren konnten.

Mit Werder Bremen wartet nun ein Bundesligist auf euch. Worauf wird es in dieser Partie ankommen?
Werder ist ein etablierter Bundesligist, von daher gehen wir als Underdog in die Partie. Alle müssen einhundert Prozent geben, füreinander einstehen und vielleicht auch mal Fehler der Mitspielerin ausbügeln. Wir wissen aber auch: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.


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