Nach 90 Minuten harter Arbeit war es geschafft: Zum zweiten Mal in dieser Saison konnten die HSV-Frauen das Stadtderby gegen den FC St. Pauli für sich entscheiden – nach dem 11:1 in der Hinrunde war es nun jedoch ein knappes 1:0, das den mit einem dünnen Kader angereisten Rothosen die drei Punkte brachte. Der Tabellenführer der Regionalliga Nord musste dabei auf einige Stammkräfte wie etwa die U17-Nationalspielerinnen Hannah Günther und Svea Stoldt sowie die gelbgesperrte Sophie Nachtigall verzichten, dafür feierte die 16-jährige Irma Schittek ihr Debüt im Trikot der 1. Frauen.
Die Gastgeberinnen gaben dabei zunächst sogar den Ton an, während die HSV-Frauen einige Zeit benötigten, um in die Partie zu kommen. In der 18. Minute gab es für die Kiezkickerinnen nach einem Foul im Strafraum die große Chance auf die Führung – doch HSV-Torhüterin Aaliyah Thomas, die die rotgesperrte Lela Naward vertrat, hatte etwas dagegen: Die 18-Jährige hielt den fälligen Strafstoß von Ann-Sophie Greifenberg und bewahrte ihr Team vor dem Rückstand.
Die Rothosen taten sich weiter schwer, klare Chancen zu erspielen, zeigten sich dann aber eiskalt: Kurz vor dem Pausenpfiff zirkelte Anne van Bonn einen Freistoß vor dem Sechzehner traumhaft sicher in den linken Winkel – 1:0 (45.+1). Auch nach dem Seitenwechsel drückten die Kiezkickerinnen, schafften es jedoch nicht, sich gegen die solide Defensive der HSV-Frauen durchzusetzen.
Auf der anderen Seite versuchte es das Team von Trainer Lewe Timm fortan vermehrt mit langen Bällen, kam aber ebenfalls zu wenig aussichtsreichen Gelegenheiten. Das neu formierte Team, für das Aksana Alizadeh nach längerer Verletzungspause im Verlauf der zweiten Halbzeit erstmals wieder auflief, wehrte sich mit aller Kraft – und durfte am Ende den Derbysieg bejubeln. „Wir haben vielen Widerständen getrotzt und eine kämpferisch starke Leistung gezeigt“, resümiert HSV-Trainer Timm. „Ich bin stolz auf das Team.“
Die nächste Partie für die HSV-Frauen steht bereits am kommenden Sonntag (3. April, 14 Uhr) an: Dann empfangen die Rothosen Hannover 96 auf der heimischen Paul Hauenschild Sportanlage in Norderstedt.
Hamburger SV: Thomas – Deyß, Hennings, van Bonn, Albrecht – Hirche, Schittek, Kara, Koskeridou (84. Dantes) – Mühlhaus, Henke (75. Alizadeh)
Tor: 0:1 (45.+1) van Bonn