Ein kleiner Rückblick, wir schreiben den 25. September 2021: 120 Minuten lang hatten die Regionalliga-Fußballerinnen des HSV dem Zweitligisten FSV Gütersloh einen packenden Kampf geliefert, schon früh das 1:0 durch Emilia Hirche erzielt, doch kurz darauf den Ausgleich einstecken müssen. Nach 90 Minuten hieß es noch immer 1:1, auch nach der Verlängerung blieb es bei diesem Ergebnis.
Die Entscheidung über das Weiterkommen musste im Elfmeterschießen gefällt werden. Und dort bewiesen die Hamburgerinnen die besseren Nerven: HSV-Torhüterin Lela Naward hielt den entscheidenden Elfmeter, es folgte: Pure Freude. Die Spielerinnen der Rothosen verschwammen in einer großen Jubeltraube und feierten den Sieg – dem Regionalliga-Team mit einem Altersschnitt von 19,7 Jahren war der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals geglückt.
Dort wartet auf die HSV-Frauen am kommenden Sonntag die nächste große Herausforderung: Mit der SGS Essen reist ein gestandener Bundesligist nach Hamburg. „Wir sind voller Vorfreude“, sagt HSV-Trainer Lewe Timm. „Das ist für uns ein riesiges Highlight, das sich die Spielerinnen verdient haben.“
Sein Team zeigt sich in dieser Saison in einer guten Form und blieb bislang in allen Pflichtspielen ungeschlagen, in der Regionalliga Nord stehen die HSV-Frauen auf Platz eins. Eines ist für den 45-Jährigen dennoch klar: „Wenn wir als Regionalligist gegen einen Bundesligisten spielen, ist die Favoritenrolle klar verteilt“, sagt Timm. „Die SGS hat ein sehr gutes Team, das schon viele Weltklassespielerinnen ausgebildet hat.“
Dem HSV-Coach steht ein beinahe vollständiger Kader zur Verfügung: Neben den langzeitverletzten Spielerinnen steht lediglich Beyza Kara nach ihrer Reise mit dem türkischen U19-Nationalteam noch nicht wieder zur Verfügung. Dazu steht hinter dem Einsatz zweier Spielerinnen noch ein kleines Fragezeichen. „Wenn die SGS eine Top-Leistung auf den Platz bringt, haben wir wenig Chancen“, meint Timm, der aber auch weiß: „Im Pokal passieren ungewöhnliche Dinge. Wir werden versuchen, für eine Überraschung zu sorgen.“