Catharina, zwischen dem Aufstieg in die 2. Bundesliga Mitte Juni und dem Start der Sommervorbereitung lagen nur rund vier Wochen. Wie hast du diese Phase verbracht?
Catharina Schimpf: Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga haben wir einen großen Meilenstein erreicht, auf den wir lange hingearbeitet haben. Viel Zeit, um dies zu realisieren, gab es jedoch nicht – mit der neuen Spielklasse gehen natürlich neue Herausforderungen einher, die wir angegangen sind. Wir alle freuen uns sehr, dass es nun bald endlich losgeht.
Das Erreichen der 2. Bundesliga ist das Ergebnis der Arbeit der vergangenen Jahre. Welche Entwicklungen wurden in dieser Zeit abseits des Rasens genommen?
Wir haben unsere gute Nachwuchsarbeit weiter verbessert und die Leitsätze, die wir im Frauen-Leistungsbereich definiert haben, zunehmend auf den Nachwuchs implementiert. So ist es uns gelungen, unsere Philosophie auch in unseren jüngeren Teams weiter mit Leben zu füllen. Durch den Aufstieg unserer U23 in die Regionalliga haben wir künftig sogar noch bessere Bedingungen, unsere Talente aus der U17 optimal zu fördern und ihnen einen Entwicklungsbereich auf dem Weg zum Zweitliga-Kader der HSV-Frauen zu bieten.
Welche Schritte wurden in den vergangenen Jahren unternommen, um diese positive Entwicklung voranzutreiben?
Wir haben in den vergangenen Jahren sehr professionelle Strukturen geschaffen, die unseren jungen und talentierten Spielerinnen dabei geholfen haben, unsere und ihre Ziele zu erreichen. In vielen Bereichen wie der Athletik, Physiotherapie oder Spielanalyse haben wir enorme Verbesserungen implementiert und ernten nun die Früchte dafür. Dazu haben unsere Spielerinnen eine positive Gier entwickelt, das Maximum zu erreichen und die ihnen zur Verfügung gestellten Mittel dafür zu nutzen.
Was bedeutet der Aufstieg in die 2. Bundesliga abgesehen von der nächsten sportlichen Herausforderung?
Durch den Aufstieg ist es uns nun noch besser möglich, unsere Spielerinnen als Vorbilder im Raum Hamburg zu kreieren und hoffentlich weitere Mädchen dafür zu begeistern, mit dem Fußball anzufangen beziehungsweise weiterzumachen. Das hat eine große Wirkung für Hamburg als Sportstadt. Dazu erhalten unsere Talente im Team eine noch größere Plattform, auf der sie sich beweisen können. Am Ende wollen wir diese Talente natürlich behalten, weitere entwicklungsfähige Spielerinnen dazugewinnen und gemeinsam weiterhin an unseren ambitionierten Zielen arbeiten.
Welche Meilensteine sind in der weiteren Professionalisierung des Frauen- und Mädchenfußballs im Verein geplant?
Während wir im Leistungsbereich weiter in die Detail-Arbeit gehen werden, wollen wir unsere Nachwuchs-Arbeit zunehmend an die Strukturen eines Nachwuchsleistungszentrums heranführen. Tatsächlich haben wir uns für ein Pilotprojekt des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beworben, ein offizielles Förder- und Leistungszentrum weiblich (FLZW) zu betreiben. Dazu arbeiten wir an weiteren Schulkooperationen sowie unserem WG-Konzept, um junge Fußballerinnen nicht nur sportlich, sondern auch pädagogisch begleiten zu können. Generell setzen wir nicht nur bei unseren Spielerinnen, sondern auch unseren Trainerinnen und Trainern auf junge Talente und wollen diese weiter fördern.
Abschließend noch ein Blick auf die kommende Saison: Welche Rolle kann das Team als Aufsteiger in der 2. Bundesliga spielen, die mit der Partie gegen Borussia Mönchengladbach am 19. August in die Saison 2023/24 startet?
Wir werden natürlich anders gefordert als in der Regionalliga und werden uns daher zunächst an das höhere Niveau anpassen müssen, das uns Woche für Woche erwarten wird. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, eine gute Rolle in der 2. Bundesliga zu spielen.