Im Duell des Tabellenführers gegen den direkten Verfolger aus Kiel musste der HSV verletzungsbedingt auf Kapitänin Victoria Schulz verzichten, die aufgrund einer Gesichtsblessur aus der Nachholpartie gegen die TSG Burg Gretesch (1:0) nicht auflief. Dafür konnte HSV-Trainer Lewe Timm wieder auf Sophie Nachtigall, Hannah Günther, Svea Stoldt und Marlene Deyß zurückgreifen, die in der vergangenen Wochen alle bei ihren U-Nationalteams weilten.
Die Rothosen kamen gut in die Partie und erspielten sich insbesondere über Standardsituationen gute Chancen. Der 1:0-Führung in der 9. Minute ging dann jedoch ein schöner Spielzug voraus, an dessen Ende Larissa Mühlhaus einen Steilpass auf Emilia Hirche abtropfen ließ, die aus 20 Metern ihr elftes Saisontor erzielte.
Im Anschluss an den Führungstreffer verloren die HSV-Fußballerinnen jedoch ein wenig die Ordnung. So kamen die Störche nur vier Minuten später zum Ausgleich, als sich Sarah Begunk mit einer Einzelleistung durch die hintere Kette des HSV spielte und zum 1:1 einschoss.
Die restliche Spieldauer der ersten Hälfte gestaltete sich daraufhin zäh und keines der beiden Teams konnte sich zwingende Aktionen erspielen. Der HSV kam allerdings sehr präsent aus der Halbzeitpause und ging bereits in der 47. Minute durch ein Traumtor wieder in Front: Nach einem Pass von Hirche auf Mühlhaus schweißte die HSV-Stürmerin den Ball von rechts in den linken Torwinkel ein – 2:1.
In der Folge legten die HSV-Frauen ein hohes Tempo vor, das Kiel nicht mehr dauerhaft mitgehen konnte. So fiel das 3:1 in der 77. Minute folgerichtig – erneut war es Mühlhaus und wiederum ein wunderbarer Treffer aus gut 20 Metern. Der einzige Unterschied: Dieses Mal traf die 19-Jährige in den rechten Torwinkel – ihr achtes Saisontor.
Der HSV behielt daraufhin weiter die Spielkontrolle, sodass Anne van Bonn mit dem 4:1 den Schlusspunkt setzte (84.). Zuvor hatte Sophie Nachtigall den Ball von rechts in den Kieler Strafraum geflankt, in dem sich sowohl die Torhüterin als auch die Innenverteidigerin der Störche verschätzen und van Bonn das Spielgerät aus vier Metern über die Linie drückte.
„Das war heute ein verdienter Auswärtssieg nach einer schwierigen ersten Hälfte“, resümierte HSV-Trainer Timm nach Spielende. „Dass wir die Partie auch mit drei Fernschusstoren für uns entscheiden konnten, ist sicher auch etwas Besonderes.“
Hamburger SV: Naward – Albrecht (51. Deyß), Fischer, Dreyer, Stöckmann – Stoldt (84. Koskeridou), Günther (73. Juraschek), van Bonn, Hirche, Nachtigall – Mühlhaus (79. Henke)
Tore: 0:1 Hirche (9.), 1:1 Begunk (13.), 1:2 Mühlhaus (47.), 1:3 Mühlhaus (77.), 1:4 van Bonn (84.)