Bereits früh in Vildan Kardeslers fußballerischer Laufbahn ging es schnell bergauf: Nachdem die gebürtige Steinfurterin schon früher auf dem Schulhof gekickt hatte, schloss sie sich in der E-Jugend dem SV Burgsteinfurt an. Und die mittlerweile 26-Jährige, die damals das einzige Mädchen in ihrem Team war, startete sofort durch: „In meinem ersten Spiel wurde ich direkt gesichtet für die Kreisauswahl, dann ging es zur Westfalen-Auswahl, ab der U15 habe ich alle Juniorinnen-Nationalteams durchlaufen – es ging alles sehr schnell damals.“
Mit dem Gewinn des Nordic-Cups – einem Turnier, das klassischerweise von skandinavischen Teams geprägt ist – in der U16 folgte der erste größere Erfolg mit dem deutschen Nationalteam, mit der U17 erreichte Kardesler das Halbfinale der Europameisterschaft in Island – und führte ihr Team sogar als Kapitänin an. Mit 18 Jahren folgte der Schritt zum SV Meppen, wo Kardesler zwischen 2015 und 2017 erste Erfahrungen in der 2. Frauen-Bundesliga sammelte.
Und dann lockte der Sprung über den großen Teich: „Ich konnte in der Schule nie ein Auslandsjahr machen und wollte diese Erfahrung unbedingt erleben“, erzählt die 26-Jährige, die schließlich für ihr Psychologie-Studium in die USA zog und dort für die Pittsburgh Panthers und die Arizona State Sun Devils auflief. „Es war sehr cool, die Uni mit dem Sport verbinden zu können, ich habe viele spannende Menschen getroffen – das war eine tolle Zeit“, erinnert sich die Offensivspielerin, die nach dem Abschluss ihres Studiums und der Zwischenstation Bayer Leverkusen erneut beim SV Meppen landete – erste Einsätze in der ersten Liga inklusive.
Nun der Schritt zum HSV – und das aus einem einfachen Grund: „Der Verein bietet sehr professionelle Strukturen. Ob Trainingsbedingungen, die Plätze, die Kabine, das Trainerteam – es stimmt alles.“ Beste Voraussetzungen dafür, dass sich die HSV-Fans auf viele Tore ihrer neuen Nummer sieben freuen dürfen: Vildan Kardesler.