Bundesliga-Fußball der Frauen in Hamburg, der Hamburger SV empfängt Borussia Mönchengladbach. Schon auf dem Papier versprach die Eröffnungspartie der 2. Frauen-Bundesliga am heutigen Sonnabend viel. Und insbesondere die HSV-Frauen ließen diesem Versprechen zu Beginn des Spiels Taten folgen. Das Team von Cheftrainer Marwin Bolz startete gut und dominant in die Partie und kam bereits kurz nach Anpfiff durch Carla Morich zu einer guten Abschlussmöglichkeit. Luisa Palmen im Tor der Gäste konnte diese Gelegenheit noch parieren, war nur wenige Augenblick später allerdings chancenlos. Nach einem Ballgewinn auf der linken Seite traf Lisa Baum nach einem kurzen Dribbling per Vollspann in die kurze Ecke und ließ die 1.087 Fans vor Ort jubeln (3.).
Lisa Baum schnürt Doppelpack
Auch nach dem Führungstreffer liefen die Rothosen hoch an, pressten energisch am gegnerischen Strafraum und kamen so immer wieder zu Balleroberungen. Folgerichtig konnte der HSV seinen Vorsprung in der 17. Spielminute ausbauen. Melina Krügers Hereingabe von der Grundlinie konnte erneut Baum zum 2:0 verwerten.
Die Borussia hingegen blieb zunächst ungefährlich und erspielte sich gegen eine stabil stehende HSV-Abwehr in der ersten halben Stunde kaum Torraumszenen. Die Hamburgerinnen kamen immer wieder schnell und zielstrebig über die Außenbahnen und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten, insbesondere Baum und Morich stellten die Fohlen mehrfach vor Probleme. Lediglich der letzte Pass blieb auf Seiten des HSV oft zu ungenau.
Knappe Führung zur Pause
Wie aus dem Nichts kamen die Gäste dann aber zurück in die Partie und erzielten nach einem Konter über die linke Seite den Anschlusstreffer (44.). Laura Radke nutzte damit die erste aussichtsreiche Möglichkeit der Gladbacherinnen. Noch vor der Halbzeit hätten die HSV-Frauen den alten Abstand fast wiederhergestellt: Dana Marquardt traf nach einer Ecke von Melina Krüger jedoch nur die Latte und so ging es mit einer 2:1-Führung in die Pause.
Direkt nach Wiederanpfiff kamen die Rothosen, bei denen Kapitänin Sarah Stöckmann angeschlagen in der Kabine bleiben musste, zu einem nächsten Abschluss und gingen weiterhin mutig in die Duelle. In der 52. Spielminute kam es dann allerdings zu einer bösen Szene: HSV-Stürmerin Morich wurde von ihrer Gegenspielerin derart heftig gefoult, dass die 25-Jährige ausgewechselt werden musste und mit Verdacht auf einen Knöchelbruch ins Krankenhaus gebracht wurde. Borussias van Rijswijck erhielt für diese Attacke derweil die gelbe Karte, während Amelia Woelki neu ins Spiel kam. Wir wünschen dir eine gute und schnelle Genesung, Carla!
Intensive Minuten zum Ende der Partie
In der Folge wurde die Partie zerfahrener und kampfbetonter, auf beiden Seiten zeigten sich viele kleine Unsauberkeiten. Insbesondere die Gäste gingen weiter hart in die Zweikämpfe, die Rothosen konnten sich trotzdem in einigen Szenen spielerisch befreien und erzielten in der 75. Minute das vermeintliche 3:1, als Woelki sich über rechts durchsetze und quer auf Krüger legte, die einschob. Das Schiedsrichterinnen-Gespann entschied indes auf Abseits und pfiff das Tor zurück.
Auch in der letzten Viertelstunde des Spiels hielten die HSV-Frauen gut dagegen und vereitelten Möglichkeiten der Borussia, die ihr Glück mit vielen hohen Bällen erzwingen wollte. Bis in die Nachspielzeit hinein passierte dann nicht mehr viel, ehe HSV-Torhüterin Lela Naward in der vierten Minute der Nachspielzeit doch noch einmal hinter sich greifen musste, nachdem Sarah Schmitz den Ausgleich erzielt hatte. Kurz darauf ertönte der Schlusspfiff im Sportpark Eimsbüttel.
„Wir haben heute über weite Strecken einen wirklich sehr guten Auftritt gezeigt", bilanzierte HSV-Trainer Marwin Bolz nach Spielende. „Zu Beginn des Spiels sind wir furios aus der Kabine gekommen und hätten durchaus höher führen können. Dass es am Ende nicht für die drei Punkte gereicht hat, ist natürlich bitter, aber für uns ist es wichtig, in dieser Liga anzukommen. Das haben wir heute gut hinbekommen und werden uns jetzt auf unsere nächste Partie in Frankfurt vorbereiten."
Hamburger SV: Naward - Lahr, Deyß, Dönges, Stöckmann (C) (46. Profé) - Marquardt (77. Sierra), Hirche, Mülhaus (57. Machtens), Baum (89. Günther) - Morich (57. Woelki), Krüger
Borussia Mönchengladbach: Palmen - Corres, Rösener, Bartsch, Kessels (73. Kato) - Tichelkamp, van Rijswijck, Radke (60. Köpp), van Leeuwe (28. Arici), Drissen (73. Klinger) - Schmitz
Tore: 1:0 Baum (4.), 2:0 Baum (17.), 2:1 Radke (44.), 2:2 Schmitz (90.+4)
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